Anfang September fuhr ich wieder in die Berge. Mei Ziel lag im Berner Oberland. In einen Gebiet wo ich schon sehr oft unterwegs war, wollte ich einmal die andere Talseite erkunden. Auf der Karte hatte ich einen kleinen namenlosen Bergsee entdeckt. Der Aufstieg über den kaum vorhandenen Trampelpfad gestaltete sich anstrengender als gedacht. Auch der Schnee, der in der letzten Nacht gefallen war, trug im oberen Teil einen grossen Teil dazu bei.

Als ich den See erreichte versperrte mit eine Wand aus Felsen und Geröll die Sicht auf die dahinterliegenden Berge. Mein Zielbild mit der Spiegelung konnte ich so auf keinen Fall umsetzen. Ich stieg weiter auf und suchte eine schöne Stelle. Aber ich fand nichts das mir wirklich zusagte. Da der Sonnenunterganglangsam näher kam und die Wolken vielversprechend aussahen, entschied ich mich das grosse Geröllfeld zu queren und es auf der anderen Seite eines kleinen Passes zu versuchen. Dort waren auf der Karte auch noch ein paar kleine Tümpel. Gerade noch rechtzeitig erreichte ich den Übergang und ich wusste sofort, dass ich mich richtig entschieden hatte. Von dieser Seite war der Blick nach Westen deutlich offener. Aber leider war auch hinter diesem Seelein eine kleine Wand. Um Zeit zu sparen ging ich nicht hinunter, sondern kletterte noch ein paar Höhenmeter den steilen Hang hinauf, bist ich eine schöne Stelle fand. Und schon kam das letzte Abendlicht durch das Tal und die Wolken begannen sich zu senken. So entstand diese zugleich mystische und dramatische Stimmung.

Nach dem die Sonne untergegangen war, verdichtete sich der Nebel schlagartig und ich begann mit dem langen Abstieg. Als ich das Auto erreichte war es schon komplett dunkel. Da ich mit dem Bildern von heute Abend sehr zufrieden war, entschied ich mich dazu weiterzuziehen.