Es ist schon einige Jahre her das ich dieses wunderschöne Tier in freier Wildbahn beobachten durfte. Ich erinnere mich aber noch heute oft an diesen einen Tag im Frühling 2017 zurück.

Nach dem wir den Sonnenaufgang auf den Jurahügeln genossen und fotografiert hatten, erkundeten wir noch etwas die Gegend. Schon kurz nachdem wir den Parkplatz verlassen hatten, erspähten wir eine Gruppe Gämsen. Ich entschied mich dazu noch einmal zum Auto zurückzulaufen und die Kamera zu hohlen. Die Annäherung an die scheuen Gämsen gestaltete sich sehr schwierig und gerade als ich mich auf einen Vogel, der im Busch neben mit gelandet war, konzentrieren wollte, sagte Manfred plötzlich, da ist ein Luchs.

Zuerst glaubte ich ihm nicht, schliesslich war es am helllichten Tag. Als er mir die Stelle beschrieb und ich mit der Kamera schaute sah ich ihn auch. Oder besser gesagt nur die typischen Pinselohren die hinter dem Hügel hervorlugten. Wir versuchten uns in eine bessere Position zu bewegen und stellten schon bald fest, dass der Luchs auch die Gämsen beobachtete und von uns kaum Notiz nahm. Wir bewegten und parallel zum Luchs und verkleinerten den Abstand immer weiter, bis wir eine einigermassen gute Fotodistanz erreicht hatten. Etwas versteckt beim Stamm einer kleinen Buche warteten wir und beobachteten das Tier. Er schaute ab und zu zu uns hinüber, aber deutlich mehr interessierten ihn die Gämsen.

Nach einiger Zeit zogen sich die Gämsen in den Wald zurück. Wir hofften das der Luchs ihnen nicht direkt folgen würde, sondern noch über die kleine Anhöhe läuft, bevor er im Wald verschwindet. Manfred versuchte die Aufmerksamkeit des Luchses auf uns zu lenken und ich war bereit. Und es funktionierte tatsächlich. Der Luchs spazierte über den Hügel und verschwand erst dann im dichten Buschwerk.

Noch voller Adrenalin setzten wir und hin und schauten unsere Bilder an und liessen dieses wohl einmalige Erlebnis Revue passieren.